Wie stelle ich mir meinen Traumberuf vor? Was macht eigentlich ein/e Unternehmensberater*in? Was ist mir an einem Unternehmen wichtig?
Mit diesen und weiteren Fragen haben sich neun Schüler der Realschule Senne und des Brackweder Gymnasiums innerhalb der Projektwoche bei der Karl Menzel Maschinenfabrik GmbH in Bielefeld-Senne beschäftigt. An mehreren Tagen durften sie die MINT-Ausbildungsberuf des/der Mechatroniker*in und des/der Feinwerkmechaniker*in mit Schwerpunkt Maschinenbau schnuppern, die Arbeitsatmosphäre live erleben und nebenbei in die Rolle eines/einer Berater*in schlüpfen. Im Klassenraum der Realschule Senne wurden die Jugendlichen von unserem Projektleiter Arno Widmann auf ihre Rolle als „Junior Unternehmensberater*in“ vorbereitet, indem sie mit ihm zusammen Begriffe wie "Corporate Identity" oder "Employer Branding" erörterten. Zusammen diskutierten sie Skills, die für eine sachliche und konstruktive Beratung essenziell sind.
Am ersten Tag malten sich die Junior Berater*innen ihren perfekten Arbeitsplatz aus. Dabei konnten sie in einem geschützten Rahmen einfach mal fantasieren und sich ihre Wunscharbeitsumgebung ausmalen. In Kleingruppen aufgeteilt schauten sie auf verschiedene Aspekte des Berufslebens wie dem Arbeitsalltag, der technischen Ausstattung oder den Gemeinsamen Aktivitäten. Bei der Onlinerecherche gingen sie die Schritte der Ausbildungsplatzsuche durch und reproduzierten so wie schnell und einfach sie ihre gewünschten Informationen erhalten. Speziell die Homepage wurde dabei ins Auge genommen, aber auch was passiert, wenn man über die Suchfunktion nach dem Unternehmen sucht.
Am zweiten Tag besuchte die Gruppe das Unternehmen vor Ort und durfte Werkstatt-Luft schnuppern. Besonders beeindruckend: das Fräsen eines Kreisels mit der CNC-Fräse und die Schweißübung bei der sie einen Buchstaben auf ein Stück Metall aufbringen durften. Am Ende des Tages löcherten sie die Mitarbeitenden mit Fragen und diskutierten offen über Themen wie Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Gehalt oder Voraussetzungen für eine Übernahme aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit ihren Kreisel und Schweiß-Werkstücken beschenkt, endete der Tag mit zufriedenen Schülern und einem Gruppenfoto (siehe Slideshow).
Der Dritte Tag startete mit einer Spielrunde, um den Teamgeist zu festigen und übten fleißig das Präsentieren vor einer Gruppe. Daraufhin ließen sie noch einmal den Vortag Revue passieren und erinnerten sich an die spannenden Details, die ihnen so aufgefallen sind um sie in der IST-Analyse festzuhalten. Also dem Teil der Beratung bei der sowohl die positiven als auch die überraschenden Aspekte notiert werden. Im zweiten Schritt überprüften sie ob diese Aspekte verbessert oder modifiziert werden könnten und gingen somit die Phase der SOLL-Analyse über. Den Tag abschließend reflektierten sie zusammen noch einmal ihre bisherigen Ergebnisse und bereiteten sich auf die Endphase der Beratung vor, der Handlungsempfehlung.
Der vierte Tag hält die Gruppe auf Trapp: bei der Entwicklung der Handlungsempfehlungen ist Kreativität gefragt. Wie kann das Ausbildungsmarketing gestaltet werden um den potentiellen Neuzugang da abzuholen wo er sich aufhält. Welche Kanäle sollten dafür genutzt werden und wie sinnvoll ist Instagram für ein B2B-Unternehmen? Mit einer auflockernden Spielrunde „Auf- und Absitzen“ halten sie sich bei Laune und gehen gestärkt in die erste Probe ihrer Präsentationen.
Am letzten Tag überarbeiteten die Schüler*innen noch einmal ihre Präsentationen, übten in einer Generalprobe und konnten selbstbewusst auf ihre Ergebnisse blicken. Von Nervosität war nichts zu bemerken, als die Abschlussveranstaltung startete. Souverän und Sicher stellten sie ihr Ergebnis vor dem Ausbildungsleiter Herrn Bernhörster und Frau Kaiser aus dem Marketing vor, wobei sie ihre Gedanken zu ihren Handlungsempfehlungen erläuterten. Die Resonanz war großartig und eine wichtige Lektion konnten die Schüler*innen mitnehmen: „Meine Meinung wird ernst genommen!“. Wir sind gespannt welche Ideen der Junior Beratung beim Azubi-Marketing der karl Menzel Maschinenfabrik GmbH integriert werden.
Was hat das Unternehmen davon?
Heute stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel oder der Digitalisierung. Es fehlt schlicht an Nachwuchs für die teils sehr spezialisierten Arbeitsvorgänge. Dem gilt es entgegenzuwirken.
Aber wie? Da kommen die Junior Berater*innen ins Spiel! Sie geben, stellvertretend für ihre Generation aktuellen Trends und Besonderheiten wieder und analysieren dabei welche Möglichkeiten und Kanäle das Unternehmen wie nutzen könnte, um neue Fachkräfte zu gewinnen.
Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Interessierte Unternehmen und Schulen können noch am Projekt teilnehmen und finden hier Informationen dazu.
Altersstufe: | Klasse 9 |
Zeitraum: |
02.05. - 06.05.2022, von 08:00-13:00Uhr |
Ort: | Realschule Senne |
Kosten: | Die Teilnahme ist kostenfrei |
Voraussetzung: | PC oder Laptop, Mikrofon und Kamera, stabiles Internet für die digitalen Kursinhalte |
Arno Widmann
Mobil: 0176-7288 5769
Tel: 0521 988775-28
widmann@experimint.de
Der Kurs findet online über Zoom statt.
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